Fehlhaltung - vom Pferd und Reittier

Das Pferd ist ein Fluchttier, welches anatomisch so gebaut ist, dass es den Kopf hoch hält (Hirschhals), den Rücken durchdrückt und die Hinterhand rausstellt. Damit kann es sehr schnell beschleunigen und über kurze Distanz ziemlich schnell laufen. 

Jetzt kommen wir! Setzen wir uns da drauf ist es unbequem, sieht doof aus und funkioniert nur selten bis ins hohe Alter des Pferdes. 

Das Pferd zeigt eine Fehlhaltung (Hirschhals, Rücken durchgedrückt, Hinterhand rausgestellt). Es soll schnell lernen, den Rücken zu wölben, den Kopf tief zu halten und unterzutreten. 

Welches ist denn nun die Fehlhaltung? Um das Pferd zu reiten und es langfristig gesund zu erhalten verlangen wir von ihm eine Haltung, die nicht seiner Natur entspricht. Und trotzdem ist diese Haltung definitiv die Bessere um als Reittier zu dienen. 

Es darf aber nicht vergessen werden: Belässt man es seiner natürlichen Haltung wird es durch die Reiterbelastung vermutlich Schaden nehmen, schleichend aber stetig. Veränderungen im Körper, die stabilisierend auf das Skelett wirken, sind normal. 

Trainieren wir nun unser Reittier in eine Fehlhaltung, die ihm jedoch hilft, uns zu tragen, kann das ebenfalls zu einer Veränderung im Skelett und der Muskulatur führen, denn es entspricht nicht der Natur des Körpers, welchen es in den ersten drei, vier Jahren so geformt hat, wie es die Natürlichkeit vorgibt. 

Fazit: Sei nicht enttäuscht, wenn du ‚alles richtig‘ gemacht hast in der Ausbildung des Reitpferdes und es trotzdem mit 15 Jahren Beschwerden zeigt. Manche werden nun mal 30 Jahre alt, egal wie man sie genutzt hat, andere haben mit 10 schon Defizite, obschon man sie bestmöglich gefördert und gefordert hat. 

Dafür gibt es auch nicht den einen, alles wieder gut machenden Beschlag. 

Sei glücklich und zufrieden wenn Dein Pferd gesund ist. Und nehme Veränderungen im Laufe der Zeit hin, wir Menschen verändern uns auch, unser Körper wird auch gebraucht. 

Deine Hufschmiedin
Eve Stutz
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