Eve Stutz
1980 im Aargau geboren und vermutlich gleich nach der Geburt unheilbar mit dem Rössli-Virus infiziert, verbrachte ich meine Kindheit auf dem Land, steuerte jedes Pferd an, welches in meine Sichtweite gelangte und lernte in der Reitschule reiten.
Damals machte ich mir noch keine Gedanken über die Hufe. Als Teenager änderte sich das. Meine Pflegepferde hatten Hufschuhe. Vermutlich die ersten, die es gab. Wir wurden von vorbeigehenden Leuten teilweise angegriffen, wir würden uns den Hufschmied nicht leisten können, das Reitbrevet durften wir auch nicht machen, da unsere Pferde nicht ordentlich beschlagen seien und ab und an nervte es auch mich, wenn wieder ein Schuh im Galopp davon flog.
Ich habe seit 20 Jahren eigene Pferde und genauso lange experimentiere ich mit deren Hufsituationen herum. Immer wieder gibt es neue Schuhe auf dem Markt oder ein neuer, alternativer Beschlag wird angepriesen. Vor zwanzig Jahren schon liess ich meine Pferde mit Kunststoffbeschlägen laufen. Nach wie vor bin ich überzeugt davon, dass Kunststoff besser ist als Eisen, jedoch erlaubt nun mal nicht jedes Pferd und dessen Nutzung einen alternativen Hufschutz. Um alles anbieten zu können lernte ich Hufschmiedin. Mit diesem Beruf habe ich meine Berufung gefunden. Ich gebe stets mein Bestes, bin offen für Neues und möchte einzig glückliche Pferde und ebensolche Besitzer.
Moya, Welsh D Pony
Moya habe ich roh gekauft, sie hat ihre ersten acht Jahre als Zuchtstute verbracht. Nun sind wir beide am lernen. Sie wird langsam zum brauchbaren Reitpferd und ich habe gemerkt, dass 15 Jahre Reitpause zwar nicht das Wissen in der Theorie schmälert aber ganz offensichtlich die praktische Anwendung. Oje! Reiten ist schwieriger als gedacht (oder ich wesentlich kritischer wie damals). Natürlich soll auch sie irgendwann ein stolzes Wagenross werden. Aber der Weg ist steinig und schmal... ich wollte vermutlich eine Herausforderung.
Mein Herz schlägt für Ponys! Allen voran die Welshponys, jedoch bekommt jedes Pony einen Platz in meinem Herzen :-)